In zweistöckigem Grab: Forscher finden "lächelnde Sphinx mit zwei Grübchen" - n-tv.de

2023-03-08 14:58:25 By : Mr. Samuel Wall

Der Tempelkomplex von Hathor hat immer noch Schätze zu bieten, die Archäologen ans Tageslicht befördern.

(Foto: Ministry of Tourism and Antiquities)

Ägypten steckt in einer Wirtschaftskrise. Archäologische Funde könnten den Tourismus wieder ankurbeln. Im südlichen Teil des Landes kommt nun eine antike Attraktion dazu: eine kleinere Version der berühmten Sphinx, versehen mit einem Lächeln.

Archäologen haben in der Nähe des Tempels von Hathor in Südägypten eine "lächelnde Sphinx mit zwei Grübchen" entdeckt. Neben der in einem zweistöckigen Grab entdeckten Kalkstein-Sphinx habe sich eine römische Stele mit altägyptischen Inschriften und Hieroglyphen befunden. Davon erhoffen sich die Forscher Aufschluss darüber, wen die Sphinx darstellen soll, teilte das Ministerium für Tourismus und Altertümer mit. Sie glauben demnach, dass es sich um den römischen Kaiser Claudius handeln könnte.

Der Hathor-Tempel, etwa 500 km südlich der Hauptstadt Kairo, ist vorwiegend bekannt durch den dort gefundenen Tierkreis von Dendera. Die Himmelskarte ist seit 1922 im Pariser Louvre ausgestellt.

Ägypten hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl archäologischer Funde präsentiert. Erst am vergangenen Donnerstag verkündeten die Behörden die Entdeckung eines verborgenen, neun Meter langen Korridors in der Cheops-Pyramide. Weiter südlich, in Luxor, entdeckten Archäologen eine 1800 Jahre alte "vollständige Wohnstadt aus der Römerzeit", wie die Behörden im Januar bekannt gaben.

Kritiker warnen, dass es bei den Funden mehr um mediale Aufmerksamkeit als um fundierte Forschung gehe. Tatsächlich will das in einer Wirtschaftskrise steckende Ägypten mit seinen archäologischen Schätzen nach jahrelanger politischer Instabilität und der Corona-Pandemie den für das Land so wichtigen Tourismus ankurbeln. Bis 2028 soll die Marke von 30 Millionen Touristen pro Jahr erreicht werden - vor der Corona-Pandemie waren es jährlich 13 Millionen.

Quelle: ntv.de, mba/AFP